Portraitfotografie von Kindern und Babys

24
Mai

Damit man ansprechende Baby- oder Kinderfotos bekommt, sollte man dem Alter entsprechend die passende Atmosphäre schaffen. Bei Babys sollte man eine ruhige und entspannte Atmosphäre schaffen, bei Kindern kann es schon mal sehr locker und spielerisch zugehen. Wichtig ist aber, dass die Kinder am Fotografieren Spaßen haben sollten und zu nichts gezwungen werden. Gerade ältere Kinder neigen sehr dazu, sich vor der Kamera übertrieben künstlich zeigen zu wollen, oder sie mögen es nicht fotografiert zu werden. Das Ergebnis ist dann nachher enttäuschend und wirkt total verkrampft. Unser erster Tip wäre, wenn Sie Zeit mit Ihren Kindern verbringen, sollten Sie die Kamera in Reichweite halten. Im Laufe der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, welche Situationen dringend festgehalten werden müssen. Es lohnt sich immer mal ein paar Fotos mehr zu knipsen und sich davon dann die schönsten herauszusuchen. Man muss zwischen Babys, kleinen und größeren Kindern unterscheiden, da jede Gruppe unterschiedliche Anforderungen an den Fotografen stellt. Die Natur bietet die besten Voraussetzungen, um größere Kinder zu fotografieren. Wir wollen Ihnen Tipps geben, die Ihnen helfen sollen, die Fotos ihrer Kinder zu verbessern:

Schaffen Sie Kontraste

Die Fotos leben vom Kontrast, allerdings sollte dieser zwischen dem Objekt und der Umgebung nicht zu hart sein, sondern die Zartheit eines Babys unterstreichen. Weiße oder helle Flächen ergeben einen guten Kontrast, doch auch ein sonniger Tag oder ein sattgrüner Rasen ergibt einen fotogenen Hintergrund. Nicht zu empfehlen ist eine bunte, farbenfrohe Patchworkdecke, die mit bunter Babykleidung verbunden ist. Bei Portraitaufnahmen ist es erwünscht, dass der Hintergrund verschwommen aussieht, dass der Oberkörper nicht scharf und schattenfrei ist. Kleine Digitalkameras lassen nicht so viele Einstellungen zu, deshalb sollte man im Portraitmodus ein wenig experimentieren. Mit veränderter Tiefenschärfe, einer kleineren Blende und zusätzlicher Beleuchtung lassen sich allerdings interessante Effekte generieren. Man sollte pastellfarbene Hintergründe bevorzugen, doch auch schwarz/weiße Kuhfleckendecken können schöne Motive für Fotos sein.

Verzichten Sie auf Blitzlicht

Man sollte Blitzlicht bei Babys vermeiden, da es dazu führen kann, dass die Fotosession mit dem ersten Blitz endet. In einem hellen Raum beim Fenster ergeben sich bessere Bilder, dazu ein weißes Laken auf dem Elternbett und vorab ein paar Streicheleinheiten und schon kann das Fotografieren losgehen. Man kann noch ein paar Lichtquellen aufbauen falls nötig, generell sollte man aber Blitzlicht nur indirekt verwenden.

Verwenden Sie Accessoires

Wer auf die Idee kommt das Kind in ein Hasenkostüm zu stecken, sollten sich später nicht wundern, wenn die Fotos albern und unnnatürlich aussehen. In der Regel sind solche Fotos ein Fall für den Profi. Man kann die Niedlichkeit des Babys durch ein zugelegtes Stofftier, eine Lammwolldecke oder einen witzigen Schnuller noch mehr hervorheben. Ein schönes Accessoire können aber auch originelle Spielzeuge sein, wichtig ist nur, dass es nicht zu groß ist und das Baby in den Hintergrund gedrängt wird.

Nehmen Sie mehrere Perspektiven ein

Versuchen Sie, unterschiedliche Perspektiven beim Fotografieren einzunehmen. Ein sehr schönes Foto kann zum Beispiel ein Kind sein, das nach oben guckt und lacht. Ansonsten sollte man auf Kindeshöhe gehen, indem man auf die Knie geht und von unten nach oben fotografiert oder seitlich in Augenhöhe.

Die intimsten Momente sind die schönsten Bilder

Gerade die kleinen, intimsten Momente ergeben die schönsten Fotos, dies kann beispielsweise Kind und Mutter beim Stillen sein oder wie das Kind in Vaters Armen einschläft oder das Baby, das schlaftrunken am Schnuller nuckelt. Solche Momente sollte man auf jeden Fall einfangen.

Ran an den Babyspeck

Sie sollten nah ran gehen. Gerade eine geschlossene Babyfaust oder die frei gestrampelten Füßchen, wenn das Licht sanft durch das Kinderzimmer fällt, ergeben schöne Bilder, dies trifft auch auf die Grübchen um die Nase, wenn das Baby lacht oder schläft, zu. Sie sollten Mut zur Nähe beweisen, indem Sie die hübschen blauen Augen formatfüllend aufnehmen und seitlich das kleine Ohr, während Gesicht und Umgebung leicht undeutlich sind. Sie werden staunen, mit welchen einfachen Mitteln Sie ihr Baby ins rechte Licht bringen können.

Mehr Aufmerksamkeit für Kleinkinder

Ältere Kinder zwischen 2 und 5 Jahren brauchen bei einer Fotosession mehr Aufmerksamkeit, wobei sich das Motiv oder die Szene, die Sie aufnehmen möchten, ergeben muss. Sie sollten die Kinder nie vor der Kamera posen lassen, da dies so gut wie immer unnatürlich wirkt, wobei es natürlich Ausnahmen, wie bei einem Kindergeburtstag gibt. Sie können Ihre Kinder auffordern, sich in eine Reihe zu stellen und auf Zuruf in die Luft springen.

Suchen Sie den Moment

Ein Motiv für den richtigen Moment, um den Auslöser zu drücken, wäre die erste Zahnlücke oder ein übermüdetes Gähnen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Kinder bei einer natürlichen Tätigkeit abzulichten, beispielsweise im Freibad oder bei einer Wanderung. Familienfotos, wo alle Mitglieder der Familie drauf sind, haben zwar auch ihren Reiz, Fotos mit ein oder zwei Personen sind aber viel schöner. Aus einem Gesamtbild, wenn im Zoo die Kids vor einem Tiergehege stehen, kann man nicht immer den besten Ausschnitt mit der Kamera finden. Da heißt es nur auszuprobieren und üben und immer mehrere Fotos des selben Motivs machen (Aktivieren Sie die Serienbildfunktion der Kamera!).

Fotoshootings planen

Sie sollten ein richtiges Fotoshooting planen, wenn Sie gerne Bilder für eine Galerie machen wollen, um diese vielleicht gerahmt zu verschenken. Sie sollten immer für einen neutralen Hintergrund sorgen, beispielsweise eine weiße Wand oder hängen Sie ein Bettlaken auf. Zudem sollten Sie für viel Licht sorgen, dies können Lampen sein, die vielleicht zu hell sind und mit einem Tuch abgedeckt werden müssen. Sehr interessante Effekte können Schatten ergeben, wobei das wichtigste ist, dass Sie Ihr Kind am Entstehungsprozess der Fotos teilhaben lassen sollten. Erklären Sie Ihrem Kind, was Sie genau planen. Beim Shooting können Sie selbst lustige Geschichten erzählen oder ein wenig herumalbern, damit das Lachen des Kindes später beim Fotografieren natürlicher rüberkommt. Zeigen Sie dem Kind die Fotos auf dem Display und lassen Sie es selbst mal ein Foto knipsen. Nach dem Shooting lassen Sie das Kind die Fotos auch einmal ansehen und mitbestimmen, welche Oma oder Opa bekommen sollen.

Fotos müssen nicht immer perfekt sein

Genau wie Erwachsene haben Babys und Kinder Stimmungsschwankungen: Ein Bild kann sehr interessant aussehen, wenn das Kind ernst dreinblickt, da dies etwas von der Persönlichkeit des Kindes wiederspiegelt. Natürlich sind auch Motive wie ein Nutella-verschmiertes Gesicht, das hochrote Ohr, wenn das Kind aus dem Schnee in die warme Stube kommt oder der begeisterte Ausdruck des Kindes beim Fußballspielen weitab von jeder Perfektion, die aber auch das Leben und die Natürlichkeit wiederspiegelt. Mehr Individualität zeigt selbst eine kleine Träne im Gesicht, als manch andere Fotos, die gewollt fröhlich aussehen.