Worauf man beim Stativkauf achten muss
Mrz
Sucht man als fotobegeisterter ein Stativ, dann kann man wochenlang durch das Internet recherchieren und man weiss am Ende immer noch nicht, welches Stativ das richtige ist. In diesem Artikel geben wir konkrete Hinweise darauf, worauf man beim Stativkauf achten sollte, welche Unterschiede es gibt und welche Feinheiten man als Käufer beachten sollte. Wir klären im Artikel über Vor- und Nachteile unterschiedlicher Stativbauformen auf und helfen so das richtige Stativ für den gewünschten Einsatzzweck zu finden.
Maximale Belastbarkeit
Der erste Fehler, den es zu vermeiden gilt ist das Ausrüstungsgewicht zu vergessen, denn jedes Stativ hat eine maximale Belastbarkeit. Somit sollte man die Ausrüstungsteile wiegen, die auf dem Stativ montiert werden sollen. In den meisten Fällen sind das die Kamera, ein Objektiv und gegebenenfalls ein Blitzgerät. Wenn man mehr als ein Objektiv zur Auswahl hat, dann wird natürlich das schwerste in diese Rechnung einbezogen. Damit das Stativ auch für die nächste Kamera oder ein weiteres Objektiv eingesetzt werden kann, sollte man hier ruhig ein wenig aufrunden. Mit diesem Gewicht kann man sich auf die Suche nach dem richtigen Stativ machen.
Die Arbeitshöhe
Der zweite große Punkt, über den man sich bei der Stativsuche Gedanken machen muss, ist die Arbeitshöhe. Die bequemste Arbeitshöhe eines Stativs ist die, bei der man durch den Sucher der Kamera schauen kann, ohne sich bücken oder in die Knie gehen zu müssen. Soll das Stativ dann noch in Bodennähe eingesetzt werden, um beispielsweise Makros aufzunehmen, dann sollte man auch dieses Maß nicht vernachlässigen. Ein gutes Allround Stativ sollte mindestens eine drehbare Mittelsäule oder eine ultrakurze Mittelsäule im Lieferumfang haben.
Soll das Stativ auf- und abgebaut sein
Soll das Stativ beispielsweise auf- und abgebaut sein, so sollte man auf Schnellspannverschlüsse achten, man steht hier oft vor der Auswahl, ob man sich für Knebel- oder Drehverschlüsse entscheidet. Beide Systeme sind schnell, allerdings können Knebelverschlüsse mit der Zeit ausleiern. Somit sollte Möglichkeit bestehen, diese nachzuspannen, doch auch Drehverschluss ist nicht gleich Drehverschluss. Es gibt einige Drehverschluss-Systeme. die nach einer halben Drehung die Stative sicher befestigen, andere wiederum müssen mehrfache Umdrehungen haben, damit eine sichere Befestigung garantiert wird. Dies lässt sich allerdings nur direkt am Objekt herausfinden, da die Hersteller hierzu keine genauen Angaben machen.
Was wird oft vernachlässigt?
Sehr wichtig und leider oft vernachlässigt wird die Möglichkeit den Anstellwinkel des Stativbeins zu verändern, diese Funktion hat nicht nur Einfluss auf die Arbeitshöhe, sondern ist auch mit verantwortlich für die Stabilität des Stativs. Insbesonders sollte man auf die Mechanik der Verriegelung des Anstellwinkels achten, die möglichst schnell zu handhaben sein sollte und gleichzeitig den Winkel sicher begrenzt. Besonders Systeme mit Federspannung sind sehr empfehlenswert, leider geben die Hersteller dies nicht in den technischen Daten an.
Eigenschaften des Stativs
Oftmals kann man von den Ausstattungsmerkmalen eines Stativs erkennen, welche Eigenschaften das Stativ besitzt. Darüber hinaus lässt sich erkennen, welche Nachteile sich ergeben können: Nivellierlibellen sind eine sehr gute Ausrichthilfe für Panorama – und Architekturaufnahmen, Gummifüße sind auf jedem Untergrund einsetzbar, allerdings nimmt der Wechsel vom Gummifuß zum Spike sehr viel Zeit in Anspruch. Umklappbare Stativbeine sind gerade bei Reisestativen sehr beliebt, da so Transportmaß gespart werden kann.
Material des Stativs
Auch das Material des Stativs ist von Bedeutung für den Einsatzzweck und besitzt zudem noch weitere Eigenschaften: Aluminium ist leicht, stabil und unempfindlich gegen Belastung, Basalt ist leichter als Aluminium, Carbon ist stabil, allerdings kann das Material splittern, Holz ist weniger leicht, dafür aber sehr stabil.
Anzahl der Beinsegmente
Neben dem Beinmaterial sollte man auf die Anzahl der Beinsegmente achten, eine hohe Anzahl lässt in den meisten Fällen auf ein geringes Transportmaß schließen. Der Nachteil liegt hier in dem oftmals sehr geringen Beindurchmessern am unteren Ende der Stativbeine, durch diese kann die Stabilität bei Kameraschwenks leiden. Ist man auf der Suche nach einem extrem stabilen Stativ, sollte man die Augen nach Querverstrebungen von der Stativmittelsäule zu den einzelnen Stativbeinen offen halten. Während einfache Stative es bei diesem Ausstattungsmerkmal nicht zulassen, den Einstellwinkel eines einzelnen Stativbeins zu ändern, sind bessere Stative dazu in der Lage. Allerdings ist der Preis nicht gerade erschwinglich. Zum einen nimmt das Gewicht des Stativs drastisch zu und zum anderen dauert der Aufbau deutlich länger.
Stativsets incl. Stativkopf
Einsteiger greifen oft zu Stativsets inklusive Stativkopf, diese bieten in den meisten Fällen einen guten Kompromiss aus Stativ – und Kopfausstattung sowie dem Anschaffungspreis. Allerdings ist es empfehlenswert, dass der Stativkopf abnehmbar ist, denn nur so kann die Ausrüstung noch ein wenig weiter wachsen, wenn sich die fotografische Ausrichtung ändert. Möchte man selber eine Stativkopf-Stativkombination zusammenstellen, dann ist die Wahl des Stativs nur ein Teil des Entscheidungsprozesses.