So gelingen Smartphone-Fotos

02
Dez

Die Smartphone-Kameras gelten als Kameras für unterwegs, und es werden Motive festgehalten, die ansonsten nie festgehalten worden wären, da man ja nicht immer seine Fotokamera mitschleppen möchte. Fast 82 Prozent aller Smartphone-Nutzer verwenden die Fotofunktion, auch dann wenn Kompaktkameras mit einem großen Zoombereich, kompakte System- und Spiegelreflexkameras den Smartphones aus technischer Sicht vollkommen überlegen sind. Mit den Smartphones lassen sich tolle Eindrücke einfangen, wenn das Maximum an Leistung aus der kleinen Linse herausgeholt wird. Wir wollen Ihnen in diesem Artikel, 10 Smartphone-Fototipps auf den Weg geben:

1. Mit weichem Tuch die Linse säubern

Die Smartphone-Objektive haben nur ein paar Millimeter Durchmesser und bei der kleinsten Unreinheit wirkt sich das sehr störend aus. Daher ist es wichtig, dass man vor dem Fotografieren einen Blick auf die Linse wirft. Gerade wenn das Smartphone einmal dreckig werden sollte, dann sollte man immer weiche Tücher wie feine Mikrofaser, nicht-fusselnde Baumwolle oder flauschige Brillenputztücher vom Optiker dabei haben und keine Papiertaschentücher, die die Optik völlig zerkratzen.

2. Auflösung und Bildqualität auf Maximum stellen

Das Gerät sollte immer auf maximaler Auflösung und höchster Bildqualität eingestellt sein, damit die Fotos später auf größeren Displays oder als Fotodruck niemals pixelig wirken. Die bessere Bildqualität wirkt sich auch auf das spätere Nachbearbeiten mit der Fotosoftware positiv aus. Als Zusatz sollte man immer eine leere Speicherkarte zum Wechseln dabei haben – für ganz spezielle Situationen.

3. Mehrere Fotos machen und nachher aussortieren

Man sollte von dem Motiv immer gleich mehrere Fotos schießen und sich später dann für die beste Aufnahme entscheiden, da immer mal Nieten dabei sein können. Es gibt auch spezielle Apps, die die Möglichkeit bieten, eine automatische Bilderserie mit einem einzelnen Knopfdruck aufzunehmen – wird auch Rapid-Fire oder Burst- Modus genannt.

4. Smartphone immer mit zwei Händen bedienen

Verwackelte oder Verwischte Fotos sind ärgerlich, deshalb sollte man das Smartphone immer mit beiden Händen festhalten, am besten im Querformat. Um den Bildausschnitt genau zu prüfen, sollte man mit den Augen etwas näher an das Display gehen, ruhig ein- und ausatmen, eine ergonomische Körperhaltung wahren und anschließend abdrücken. Damit die Fotos nicht verwackelt oder verwischt sind, sollte man kleine Stative verwenden, die in jeder Jackentasche Platz finden.

5. Blitzeinstellung und ISO besser manuell einstellen

Grundsätzlich sollte sich die Hauptlichtquelle hinter dem Fotografen befinden. Besonders Smartphone-Kameras sind von der Lichtsituation abhängig, das wirkt sich besonders bei zu wenig Licht negativ aus: Es kann dann zu einem digitalen Schneesturm kommen und das Bild wirkt nur noch körnig und unsauber. Man sollte möglichst auf den Blitz verzichten und den ISO-Wert herunter regeln, wenn man dennoch eine schummerige Stimmung einfangen möchte. Auch bei vielen Smartphone-Kameras lässt sich die Lichtempfindlichkeit, auch als ISO bekannt, über +/- einstellen.

Durch einen Nachtmodus oder eine entsprechend längere Belichtungszeit kann das Restlicht bei Dunkelheit noch wesentlich verstärkt werden. Wenn man beim Smartphone den Auslöser betätigt, dann sollte man die Kamera länger ruhig halten oder eventuell ein kleines Stativ verwenden. Sollen nur die Personen oder Objekte im Vordergrund zu sehen sein, dann sollte man besser ohne den Nachtmodus den Aufhellblitz verwenden – dieser beleuchtet das Motiv vor und nach dem Auslösen wie eine LED-Taschenlampe.

Mit der App HDR Camera können Android-Smartphones sogar hohe Bildkontraste ausgleichen: Die Anwendung errechnet automatisch aus zwei Fotos ein Bild, was beispielsweise den sehr hellen Himmel im Hintergrund und das dunklere Gebäude im Vordergrund harmonischer aussehen lässt und nicht so bedrohlich. Man kann auch eine kleine LED-Lampe einsetzen, um schönere Effekte zu erzielen, was besonders bei Nahaufnahmen mit der Einstellung „Makros“ besonders gut zur Geltung kommt.

6. Mit den Beinen zoomen

Wenn ein Motiv zu weit entfernt ist, sollte man nach Möglichkeiten näher ran, was umgangssprachlich auch mit den Beinen zoomen heißt. Der digitale Zoom sollte komplett vermieden werden, da die Aufnahmen nur noch hochgerechnet und dadurch auch pixliger werden. Ist bei dem Smartphone ein Miniobjektiv vorhanden, vergrößert der optische Zoom hingegen das Bild ohne, dass die Auflösung schlechter wird. Aus diesem Grund bieten auch immer mehr Hersteller die kleinen Objekte bei den neuesten Smartphones an, mit diesen lässt sich der fotografische Spielraum vergrößern.

7. Personen auf Augenhöhe fotografieren

Sobald die Personen in die Linse schauen, sollte man mit den Augen einen Punkt knapp darüber fixieren. Gehen Sie für sitzende Personen und Kinder auf die Knie, um diese auf gleicher Augenhöhe zu fotografieren. Verwenden Sie für Portraits immer möglichst weiches, warmes und indirektes Licht, somit vermeiden Sie ungewollten Schatten oder gar geblendete Augen.

8. Weniger ist bei dem Motiv mehr

Je einfacher die Bildkomposition ist, desto ansprechender wirkt das Foto auch auf den Betrachter. Im großen Bildausschnitt gehen viele wichtige Details verloren, deshalb sollten Sie nicht versuchen, zu viele Personen, Gegenstände oder Eindrücke auf das Foto zu bekommen. Oftmals reicht ein Hingucker pro Aufnahme. Was beim Maßstab wichtig ist: Bei einem großen Kunstwerk oder Monument wirken die wahren Größenverhältnisse erst, wenn sich eine Person oder ein Gegenstand im Bild befindet. Dadurch wird dem Besitzer erst einmal klar, wie groß das Objekt in Wirklichkeit ist.

9. Bildkomposition: Die berühmte Drittelregel

Wenn das Hauptmotiv in der Mitte liegt, wirken die Fotos oftmals sehr langweilig. Man teilt das Display bei der Drittelregel gedanklich horizontal und vertikal in jeweils drei Drittel: Dadurch entstehen 3×3 gleichgroße Felder. Der Fotograf orientiert sich an einem der vier Eckpunkte des mittleren Feldes, um dort in der Nähe das Hauptmotiv in Position zu bringen. Idealerweise sollten im Gesamtmotiv bereits vorhandene natürliche Linien im Vordergrund an den Drittellinien des gewählten Eckpunktes ausgerichtet werden. Einen schönen Blickfang bilden immer symmetrische Formen und Muster und als natürlicher Rahmen wirken oft Türen, Fenster oder Toreinfahrten.

10. Gewollte Unschärfe und Fokuspunkt

Manche Apps oder Smartphones bieten den Belichtungspunkt ganz unabhängig vom Fokus zu setzen, wobei diese Funktion natürlich verhindert, dass in schwierigen Lichtsituationen Bereich über- oder unterbelichtet werden. Wer ein sogenanntes Bokeh schaffen möchte, kann diese unscharfe Bildfläche durch Fokussieren auf Objekte im Vordergrund mit mindestens zwei bis drei Metern Abstand erzeugen. Das Trend Thema Tilt Shift bietet mit dieser Funktion neuere Apps und ermöglicht gezielte Unschärfen, die eine Stadt-Panorama wie eine Modellbaulandschaft aussehen lassen.