Tipps für den Hobbyfotografen

03
Okt

Egal wie gut die Kamera sein mag, wer gute Fotos schießen will, braucht nötige Fachkenntnisse. Gerade wenn es sich um schwierige Motive handelt, dann ist ein wenig Basiswissen und Erfahrung vom Fotografen gefragt. Wir möchten Ihnen einfache Tipps geben, wie Sie sich diese aneignen können:

Legen Sie den Bildausschnitt fest

Der richtige Bildaufbau ist ein ganz wichtiger Aspekt, dass die Fotos nachher gelungen aussehen. Sie sollten das Kernthema Ihres Motivs nicht einfach und immer gleichbleibend in der Bildmitte platzieren, sondern immer ganz bewusst im oberen, unteren rechten oder linken Drittel. Das Gitterraster hilft dabei dies zu bewerkstelligen. Von den meisten Betrachtern wird diese Aufteilung als recht ausgewogen und harmonisch empfunden, weil auch die Natur häufig dieser Aufteilung folgt. Diese Anordnung ist für das Auge auch angenehmer. Wenn es sich um Menschen und Tieren bei Ihrem Motiv handelt, dann sollten diese in das Bild hinein- und nicht hinausschauen.

Hobbyfotografen machen gute Bilder

Querformat ist für den Betrachter angenehmer als Hochformat

Um einen aussagekräftigen Bildausschnitt zu finden, hilft die optimale Ausrichtung, wobei in den allermeisten Fällen das Querformat ideal ist, da es der gewohnten menschlichen Betrachtungsweise entspricht. Für das Hochformat bieten sich beispielsweise Bäume, hohe Gebäude oder Wasserfälle an – natürlich entscheiden Sie selbst, was für das Foto ausschlaggebend ist und seien Sie mit dem Format höchst flexibel.

Motiv anschneiden

In den vergangenen Jahren hat sich die Bildsprache verändert – wurde früher hauptsächlich alles Mögliche im Vollformat abgebildet, so geht der Trend mittlerweile zur Annährung an das Motiv, wobei dabei bewusst in Kauf genommen wird, dass das Objekt nur noch als Ausschnitt zu sehen ist. Dieses ist meistens knackig und scharf, es sei denn dass der Fotograf absichtlich Unschärfe oder Verwischen hinzufügt. Für den Trend zum gezielten Anschneiden von Motiven werden vorwiegend Porträts genommen, wo nicht mehr das ganze Gesicht abgebildet wird, sondern nur ein Teil des Kopfes. Je mehr man abschneidet, desto dynamischer wirken auch die Fotos. Wenn Sie das Anschneiden von Motiven einmal selber ausprobieren möchten, dann sollten Sie noch ein paar konventionelle Vollbilder des Motives für alle Fälle zusätzlich anfertigen.

Fokussieren Sie richtig

Wenn Sie den Auslöser zur Hälfte herunterdrücken, dann fokussiert die Kamera und stellt das Motiv scharf, wobei dabei auf die Bildmitte fokussiert wird. Befindet sich das Hauptmotiv jedoch nicht im Zentrum, sollten Sie vorab scharfstellen, indem Sie eine der beiden Personen anpeilen, indem Sie den Auslöser halb durch drücken. Schwenken Sie dann bei gedrückt gehaltenem Auslöseknopf zum gewünschten Bildausschnitt und drücken den Auslöser erst danach ganz durch. Falls das Scharfstellen nach mehreren Versuchen nicht klappt oder die Kamera einen Warnhinweis für Unschärfe anzeigt, sind die Kontrast- oder Lichtverhältnisse im Fokusbereich möglichweise nicht ausreichend genug.

Verwenden Sie ein Histogramm

Das Histogramm gibt Hinweise darauf, ob die Bilder korrekt oder falsch belichtet wurden. Die Histogrammgrafik wird bei guten Kameras beim oder nach dem Auslösen angezeigt, wobei Sie nur wissen müssen, wie Sie die Grafik interpretieren. Die X-Achse, die waagerecht von links nach rechts verläuft, zeigt die Helligkeitsstufen von ganz dunkel bis hell im Bild an. Die Menge entsprechender Pixel wird in der Aufnahme durch die Y-Achse wiedergegeben. Wie das Histogramm nachher ausschaut ist vom Motiv abhängig, natürlich sollte man immer so belichten, dass die Ausschläge im Histogramm möcglichst weit nach rechts und links verteilt sind, ohne dass man in den jeweiligen Extrembereich kommt.

Shootings

Fotos bei strahlender Sonne machen

Wenn Sie bei strahlendem Sonnenschein Bilder machen, dann sind die hellen Bildteile häufig so überstrahlt, so dass wichtige Motivdetails verloren gehen. Sie können dem ganzen entgegenwirken, indem Sie eine Belichtungskorrektur mittels Menü, Schalter oder Drehrad durchführen. Die Fotos sehen später etwas unterbelichtet aus, doch die dunklen Bildelemente können mittels Rechner wieder aufgehellt werden.

So werden die Action-Bilder zum Schnapp-Schuss

Wenn Sie an Ihrer Kamera das entsprechende Motivprogramm einstellen, beispielsweise den Serienbildmodus, so können Sie Sport- und Action-Fotos ganz einfach in den Griff bekommen. Sie sollten nun auf das sich bewegende Objekt zielen und den Auslöser daraufhin halb durchdrücken, im richtigen Augenblick sollten Sie ganz durch drücken und den Auslöser gedrückt halten, um mehrere Aufnahmen direkt hintereinander zu schießen. Beachten sollten Sie jedoch, dass die Kamera sich bei Serienbildern zwischendurch nicht neu scharf stellt. Bei Sportfotos verwenden die Profis meistens eine weit geöffnete Blende und Zeitautomatik.

Einfaches Aufhellen

Porträts und Aufnahmen von Gegenständen brauchen eine gleichmäßige Ausleuchtung, was auch ohne Blitz- oder Fotoleuchte geht: Stellen Sie einfach eine weiße Styroporplatte aus dem Baumarkt seitlich neben das Motiv. Solch eine Platte eignet sich hervorragend als starker Lichtreflektor, mit dem Sie ein weiches und schattenfreies Licht auf das Motiv werfen. Eine auf schulterhöhe gehaltene Platte sorgt bei Porträts für die gleichmäßige Aufhellung von unten. Werden Produkte fotografiert so lassen sich gleich mehrere Platten seitlich und oberhalb des Objekts anbringen, wodurch es möglich ist, ein weiches Reflexlicht von mehreren Seiten zu bekommen.

Mit Puder Hautunreinheiten und Flecken beseitigen

Bei Porträts kann man mit Puder, Hautunreinheiten, Flecken und insbesondere Glanzpunkte auf Nase, Wangen und Stirn abdecken. So braucht man später am PC die Bilder nicht aufwendig nachzubearbeiten.

So umgeht man Bildrauschen

Der Bildsensor in der Kamera wandelt das eingefangene Licht in elektrische Impulse um, der aus tausenden von lichtempfindlichen Fotozellen besteht, die auf unterschiedliche Helligkeit reagieren- je heller das auftreffende Licht ist, desto größer ist auch die Spannung die erzeugt wird. Der ISO-Wert hat mit der Lichtempfindlichkeit zu tun und zeigt einem, wie sensibel die Sensoren in der Kamera arbeiten. Die Lichtempfindlichkeit einer Kamera verdoppelt sich, wenn die ISO-Zahl auf das Dreifache erhöht wird. Im Normalfall sollen Sie der Kamera die Auswahl des ISO-Wertes überlassen, was jeweils abhängig vom vorhandenen Umgebungslicht gemacht werden sollte. Meistens konfigurieren jedoch die Hersteller von Kompaktkameras so, dass man bei schlechtem Licht einen hohen ISO-Wert wählen kann, damit die Kamera genügend Spielraum für eine optimale Blende und somit auch eine kurze Verschlusszeit hat, so dass man keine verwackelten Fotos bekommt.

Die gesteigerte Lichtempfindlichkeit hat jedoch auch einen Nachteil, da das Bildrauschen zunimmt, was bedeutet, dass das resultierende Bild mit einem Pixelraster unterlegt ist. Durch die Kameraelektronik oder mit Hilfe einer Software am Rechner können diese Fotos bearbeitet werden, stark entrauschte Bilder wirken jedoch auf den Betrachter detailarm und glatt gebügelt oder künstlich. Je höher die eingestellte Empfindlichkeit der Kamera ist, desto stärker ist das Rauschen.

Wir empfehlen, dass Sie bei schlechtem Licht die Kamera auf einem Stativ oder einer stabilen Unterlage befestigen, mit einem niedrigen ISO-Wert arbeiten und bei Bedarf nur stufenweise nach oben schalten. Sie werden dann nachher feststellen, wie Ihre Aufnahmen aussehen und können diese gegebenenfalls korrigieren.