Mondfinsternis fotografieren

27
Jan

Man braucht kein teures Spezialequipment mit Superteleobjektiven um ein spannendes Foto des Supermonds zu machen. Völlig ausreichend sind eine Spiegelreflexkamera und ein stabiles Kamerastativ. Auch mit Einsteiger DSLRS und DSLMS lassen sich schon sehr gute Bildergebnisse erzielen, für alles weitere braucht man nur eine gute Vorbereitung und Kreativität.

Bezug zur Umgebung

Für ein stimmungsvolles Foto sollte man nicht den Fehler machen und den Supermond ohne Bezug zur Umgebung fotografieren. Natürlich kann es auch interessant sein, Fotos mit einem Superzoom zu machen, jedoch sollte der Mond formatfüllend abgelichtet werden. Ein ansprechenderes und spannenderes Bild entsteht, indem man Landschaft, Bäume, Häuser oder andere Teile der Umgebung in das Bild mit einbaut, wodurch man mehr Spannung im Bild erzeugen kann und es stellt einen Bezug zur außergewöhnlichen Größe des Blutmondes her. Dieser wird nämlich ganze 14 Prozent größer am Himmel erscheinen, als wir ihn sonst zu sehen bekommen.

Die richtige Ortswahl

Sinnvoll wäre es, bereits einige Zeit vor dem Ereignis einen geeigneten Ort zu suchen, für die richtige Ortswahl ist zum einen die passende Umgebung entscheidend, um den Mond spannend in Szene zu setzen. Zum anderen ist es ratsam, einen Platz zu wählen, an dem wenig Umgebungslicht vorhanden ist, das eine klare Sicht auf den Mond verringert. Mitten aus der Großstadt zu fotografieren würde zu einem nicht so klaren und schönen Ergebnis führen wie Aufnahmen auf dem Land, da der Nachthimmel von künstlichen Lichtquellen aufgehellt wird. Astronomen nennen auch zu viel Licht am Himmel in Städten Lichtverschmutzung. Zuletzt sollte man sich vergewissern, ob die ausgewählte Umgebung für das Motiv in der richtigen Himmelsrichtung liegt. In Europa wird der Blutmond während der totalitären Phase 27 Grad bis 17 Grad über dem Südwest-Horizont erscheinen.

Die richtige Kameraeinstellung

Der Mond ist ein heller kleiner Punkt am schwarzen Nachthimmel, bei diesen Voraussetzungen kann die automatische Belichtungsmessung der besten Kamera nicht mithalten, ähnlich verhält es sich mit dem Autofokus. Bei den erschwerten Bedingungen wird es kompliziert, den Mond scharf zu stellen, deshalb wäre es ratsam, den manuellen Modus der Kamera für die Aufnahmen zu nutzen und manuell zu fokussieren. Dabei sollte man einige Dinge bezüglich der Belichtung beachten. Der Mond bewegt sich um die Erde, für das menschliche Gehirn ist diese Bewegung kaum erkennbar, bei langen Belichtungszeiten wird es für die Kamera allerdings nahezu unmöglich, ein scharfes Bild aufzunehmen, aus diesem Grund wäre es sinnvoll, eine nicht allzu lange Belichtungszeit zu wählen.

Die beste Belichtung

Die Belichtungszeit sollte nach Möglichkeit nicht länger als 1/50 Sekunde betragen. Um das Foto trotzdem ausreichend zu belichten, sollte man eine möglichst offene Blende wählen. Ein Objektiv mit einer großen Blendenöffnung wäre hierfür ideal, der ISO-Wert sollte nicht zu hoch eingestellt werden, da das schnell zu Rauschen führt. Das Rauschverhalten ist von Kamera zu Kamera unterschiedlich, Einige Profi-Spiegelreflexkameras oder Systemkameras erreichen selbst bei einem Wert von ISO 3200 noch gute Ergebnisse. Da der Mond das Sonnenlicht reflektiert, sollte ein Weißabgleich für Sonnenlicht gewählt werden, der bei ca. 5.600 Kelvin liegt, wobei in diesem Falle auch der automatische Weißabgleich zuverlässig funktionieren sollte. Es wäre sinnvoll, die Fotos als RAWs aufzunehmen, da man den Weißabgleich im RAW-Converter immer noch anpassen kann.

Nicht nur wegen des Weißabgleichs wäre es nützlich, die Fotos als RAW-Dateien aufzunehmen, wobei das RAW-Format noch andere Vorteile bietet, wie beispielsweise einen breiteren Dynamikumfang, durch den man ohne Qualitätsverluste viele Helligkeits- und Kontrastanpassungen vornehmen kann. Am PC kann man die Belichtung der Bilder besser beurteilen als auf dem Kameradisplay und anschließend das Bild mit der optimalen Belichtung wählen.

Die schwierigen Lichtverhältnisse kann man auch nutzen, um kreativ zu werden, man kann beispielsweise mit Taschenlampen Bäume auf dem Motiv anstrahlen oder sich an HDR-Fotos versuchen. Glück spielt auch bei der Mondfotografie eine Rolle: So kann ein Flugzeug oder ein Vogel vor der Linse am Mond vorbeifliegen und für einen spannenden Blickfang und eine mystische Atmosphäre sorgen, denkbar wäre aber auch ein Zeitraffervideo zu erstellen, wie der Mond in den Kernschatten der Erde hinein- und hinaustritt. Einige Kameras bieten sogar eine interne Zeitrafferfunktion.