Schwarzweiß-Fotografie

25
Mrz

Nicht nur die Erinnerung an alte Schwarzweiß-Fotos, auch die Zeit des Schwarzweiß-Fernsehens umgibt sich mit einem Hauch Nostalgie. In der Tat kann die Form oder Schattierung eines Motivs in Schwarzweiß dramaturgisch interessant hervorgehoben werden. Manche Motive wirken dann sogar stärker als in Farbe. In diesem Artikel werden die Möglichkeiten der Schwarzweiß-Fotografie ein wenig genauer beleuchtet:

Winterlandschaften

Diese eignen sich hervorragend für die Schwarzweiß´-Fotografie. In dieser Jahreszeit zeigt sich die Natur ohne lebhafte Grüntöne oder bunte Blüten. Eine schneebedeckte Landschaft wirkt ausschließlich schwarzweiß. Man kann sich auf die Formen der kahlen Bäume konzentrieren, zu den wichtigsten Elementen einer Aufnahme werden Bildausschnitt und Kontrast.

Porträts

Schwarzweiß-Fotografie und Porträts sind traditionell eine gute Kombination, was wohl zum Teil daran liegt, dass viele berühmte Porträts der letzten hundert Jahre schwarzweiß sind und wir diesen Stil kennen. Es liegt aber auch daran, dass durch das Fehlen von Farbe Charakter und Persönlichkeit hervorgehoben wird. Eine seitliche Ausleuchtung steigert den Kontrast und vermittelt Ausdruck.

Architektur

Bei der Architekturfotografie wird in Schwarzweiß ganz gerne gearbeitet, um die Form des Gebäudes hervorzuheben. Der bei Schwarzweiß mögliche Kontrast passt sehr gut dazu. Die Aufnahmen werden häufig in den frühen Morgenstunden gemacht, einerseits um Bilder ohne störenden Verkehr oder Menschen zu erhalten, andererseits ist der niedrige Sonnenstand vorteilhaft, da lange Schatten entstehen und die attraktiven Strukturen von Naturstein oder Beton sichtbar werden. Diese Bilder überzeugen durch ihre schlichte Schönheit.

Nachtaufnahmen

Nachtaufnahmen sind sowohl in Schwarzweiß als auch in Farbe attraktiv. Der gelbe Schimmer der Straßenlaternen verleiht dem Motiv eine besondere Stimmung. Sollen Strukturen und Muster besonders hervorgehoben werden, ist Schwarzweiß optimal.

Die Drittel-Regel ist speziell bei der Schwarzweiß-Fotografie empfehlenswert, denn es gibt nur wenig Farbe, die vom Motiv ablenkt. Man sollte sich ein Gitter in dem Sucher vorstellen – zwei vertikale und zwei horizontale Linien, die sich in vier Punkten schneiden. Wenn man wichtige Elemente des Motivs an einem Schnittpunkt ausrichtet, erhält man ein ausgewogen wirkendes Ergebnis.

Eine weitere Gestaltungsregel ist die Räumlichkeit, deutlich erkennbar aus der Perspektive, die den geraden Verlauf einer Straße folgt. Die scheinbar in der Ferne zusammenlaufenden Linien ziehen den Blick auf sich und vermitteln dem Bild Tiefe und Ausdruck.

Einsatz von Filtern

Dadurch wird nicht nur die Dramatik gesteigert, es heben sich auch die weißen Wolken besser vom Himmel ab. Alle Canon Objektive für das EOS – System und viele PowerShot-Modelle haben ein Filtergewinde. Über die Picture Style Einstellungen können digitale Filter gewählt werden, Gelb, Rot, Orange und Grün beeinflussen die Schwarzweiß-Töne und simulieren den Effekt eines an der Frontlinse befindlichen Filters.

Schwarzweiß-Sehen

Man braucht nicht in Schwarzweiß zu fotografieren, man kann auch in Farbe aufnehmen und auf dem PC eine Kopie der Bilddaten in Schwarzweiß umwandeln. Man sollte aber daran denken, dass man hierbei bestimmte Grenzen beachten sollte. Durch Übung kann man lernen, Schwarzweiß zu sehen, im allgemeinen benötigt man einen hohen Kontrast im Motiv. Wenn man das Motiv zweimal fotografiert kann man die Ergebnisse schnell auf dem LCD-Display miteinander vergleichen.

Aufnahmen im JPEG- und RAW-Format

Alle Canon Digitalkameras können Dateien im JPEG-Format abspeichern, hierbei erfolgt in der Kamera eine Verarbeitung und Kompression der Bilddaten. Über die im Lieferumfang enthaltene Software lassen sich dann die Bilddaten öffnen und überarbeiten. Zum Beispiel kann man eine Farbdatei in eine Schwarzweiß Datei umwandeln oder farblich verändern. Aufgrund der Datenkompression werden allerdings ab einem bestimmten Punkt der Überarbeitung Störungen im Bild sichtbar.

Wenn man gerne alle Möglichkeiten der Bildüberarbeitung ausreizen möchte, sollte man die Bilddaten im RAW-Format speichern, was bei allen EOS-Kameras und bei einigen PowerShot-Modellen möglich ist. Im RAW-Format erfolgt keine Datenkompression, es werden alle vom Sensor der Kamera erfassten Daten gespeichert. Man hat deshalb viel mehr Spielraum bei der Überarbeitung des Bildmaterials. Man kann zum Beispiel einen Rot-, Gelb- oder Grünfilter verwenden, um bei der Umwandlung nach Schwarzweiß in bestimmten Bildbereichen den Kontrast zu erhöhen.

Galerie aufrufen

Es finden sich überall Möglichkeiten, wunderbare Schwarzweißbilder zu machen. Nachdem man die Ratschläge beherzigt, kann man die Kamera in die Hand nehmen und der Kreativität freien Lauf lassen. Dann lädt man das Lieblingsfoto einfach in die Galerie.