Unterwasserfotografie

18
Feb

Wasserdichte Kompaktkameras sind für Schnappschüsse und Nahaufnahmen in geringerer Wassertiefe geeignet, Outdoor-Kameras sind für Tauchgänge bis 10 Metern und zum Schnorcheln gut geeignet. Mit der Nikon sind sogar Tauchgänge bis zu 30 Meter Tiefe möglich.

Eine DSLR oder Systemkamera ermöglicht noch schönere Bilder, diese Kameras bieten die Möglichkeit Objektive zu wechseln und die Bildqualität ist deutlich besser als die von Kompaktkameras. Der größere Bildsensor und die größeren Pixel sorgen für einen höheren Dynamikumfang und geringeres Bildrauschen. Durch die hohe Lichtempfindlichkeit kann man als Fotograf auch Fotos und Filme in größeren Tiefen aufnehmen.

DSLR und Systemkameras sind von Haus aus nicht wasserdicht, um Unterwasseraufnahmen damit zu ermöglichen sollte ein Unterwasser-Gehäuse angeschafft werden. Spezielle Unterwassergehäuse für DSLR- und Systemkameras sind teuer und passen meist nur für ein bestimmtes Kameramodell. Eine günstige Alternative dazu sind wasserdichte Schutztaschen, allerdings sind damit nur Tauchgänge bis zu fünf Meter Tiefe möglich und eignen sich deshalb eher zum Schnorcheln.

Vorbereitungen und Kamerapflege

Outdoorkameras und Unterwassergehäuse sind robust und wasserdicht, jedoch nur bei richtiger Pflege und Umgang. Salzwasser, Sonne und Sand sind schlecht für das Equipment, deshalb sollte man vor jedem Tauchgang das Gehäuse auf Risse und alle Dichtungsringe auf Sauberkeit und Zustand überprüfen. Durch Haare, Sandkörner oder Dreck auf Dichtungsringen kann ein Gehäuse so undicht werden, dass Wasser eindringen und die Kamera unbrauchbar machen kann. Wenn man eine Kamera mit einem externen Gehäuse verwendet, sollte man die Kamera unmittelbar vor dem Tauchgang bei Umgebungstemperatur einbauen. Wenn man die Kamera beispielsweise in einem kühlen Raum einbaut und damit in die Sonne geht, entsteht Kondenswasser im Gehäuse das klare Bilder unmöglich macht. Nach jedem Tauchgang sollte man die Dichtungsringe und das Gehäuse reinigen, um poröse Dichtungsringe zu vermeiden, sollten diese zusätzlich mit Silikon-fett behandelt werden.

Motivsuche und Umsetzung unter Wasser

Details wirken unter Wasser oftmals spannender als großflächige Panorama Aufnahmen mit zu viel Unruhe im Bild, gerade bei Aufnahmen von Korallen sollte der Fotograf sich Zeit für kleine Details nehmen. Beim Fotografieren von Fischen sollte auf die richtige Perspektive und einen ruhigen Hintergrund geachtet werden. Ziemlich langweilig sehen Fische aus, die von oben fotografiert wurden. Wenn man gerade nicht fotografiert, sollte man bei der Verwendung von Unterwassergehäusen nach Möglichkeit das Kameradisplay ausschalten. Durch das Display entsteht Wärme in dem Gehäuse und kann dazu führen, dass es von innen beschlägt. Generell gilt, dass man nach Möglichkeit auf den Autofokus verzichten sollte und die Schärfe manuell einstellt. Der Autofokus der meisten Kameras arbeitet unter den besonderen Bedingungen unter Wasser oft nicht zuverlässig, er fährt dann oft hin und her um die Schärfe zu finden. So kann einem schnell ein gutes Motiv durch die Lappen gehen.

Bei den meisten Kompaktkameras ist ein manuelles Fokussieren nicht möglich. Gerade Outdoorkameras sind jedoch auf die Bedingungen unter Wasser angepasst und der Autofokus funktioniert bei einem Abstand von 15 Zentimetern bis zwei Metern zum Motiv recht zuverlässig. Man sollte hier in der Betriebsanleitung der Kamera nachlesen, wo die Naheinstellgrenze des Objektivs liegt und gegebenenfalls ein paar Zentimeter mehr Abstand nehmen, dann sollte der Autofokus zuverlässiger scharf stellen. Wenn man in natürlichen Gewässern taucht, sollte man darauf achten, dass man respektvoll mit dem Lebensraum umgeht und nichts kaputt macht.

Lichtverhältnisse

Während die meisten Digitalkameras über der Wasseroberfläche noch anstandslos funktionieren und auch in den Automatikprogrammen gute Bildergebnisse erzielen, ist es unter Wasser schon etwas schwieriger. Es gibt einige wasserdichte Outdoor-Kameras, die spezielle Programme anbieten. Falls dies jedoch nicht bei dem Kameramodell der Fall ist, sollte man besonders auf den Weißabgleich achten und diesen manuell einstellen. Dies liegt an der besonderen Lichtsituation im Meer oder See, je tiefer man taucht, umso geringer werden die Farbanteile im Licht. Ab drei Metern fehlt es fast gänzlich an Rot, darauf folgt orange und Gelb, was zu grünstichigen Aufnahmen führt. Die optimale Lichtsituation für einen Tauchgang bietet die Mittagssonne mit einem möglichst unbewölkten Himmel, dadurch kann man die maximale Lichtausbeute der Sonne nutzen.

Im Wasser sollte man auf den Blitz der Kamera verzichten, durch das Blitzlicht werden kleinste Schwebeteilchen im Wasser sichtbar, die das Blitzlicht reflektieren und als grelle Flecken in den Fotos auftauchen. Einige Outdoor-Kameras bieten eingebaute LED-Leuchten, die zwar schwächer als ein Blitz sind, das Risiko aber verringern, dass man von umhertreibenden Mikroteilchen reflektiert wird.

Verschlusszeit

Wenn man vorbeischwimmende Fische fotografieren möchte, sollte man auf die Verschlusszeit der Kamera achten, die einen Wert von 1/125 Sekunden nicht unterschreiten sollte, damit keine Bewegungsunschärfen entstehen. Falls es die Lichtbedingungen nicht hergeben, kann man die Lichtempfindlichkeit der Kamera erhöhen, die Aufnahmen können nachträglich am heimischen PC entrauscht werden, ungewollte Bewegungsunschärfen können nicht per Software herausgerechnet werden. Daher sollte man das höhere Bildrauschen riskieren.

Bei unbeweglichen Motiven unter der Wasseroberfläche kann man sich an das Limit herantasten, bei Weitwinkelaufnahmen sind Verschlusszeiten von 1/40 Sekunden kein Problem.


Das CHIP-Video „Farbspuren im Wasser – Makro-Foto-Workshop deutsch“ zeigt, wie Fotografen mit Farbspuren im Wasser eindrucksvolle Fotos mit abstrakten Mustern, starken Farben und beeindruckenden Formen erzielen können.