Sternschnuppen fotografieren

08
Feb

Sternschnuppenschauer treten mehrfach im Jahr auf, wie man Lyriden, Perseiden und Geminiden richtig in Szene setzen kann, kann man in diesem Artikel lesen:

Sternschnuppen sind eigentlich nichts anderes als rasendes Gestein, das am Himmel verglüht. Die Geschwindigkeit der Meteoriten bei Eintritt in die Atmosphäre beträgt zwischen 35 und 70 Kilometer pro Sekunde. Da es sich bei den Meteoriten um kleine Gesteinformationen handelt, verglühen sie recht schnell und sie sind nur kurz zu sehen. Daher sollte man eine lange Belichtungszeit wählen, damit man den Streifen am Himmel gut abbilden kann. Ähnlich wie bei der Fotografie von Feuerwerken gilt es, den richtigen Moment nicht zu verpassen. Man sollte eine Belichtungszeit von zehn Sekunden und mehr wählen, um die Streifen am Himmel zu erfassen. Bei so extrem langen Belichtungszeiten ist ein Stativ Pflicht!

Blende und Fokus: unendlich viele Sternschnuppen

Das wichigste ist, dass man den Fokus des Objektivs auf unendlich stellen kann. Wenn man eine DSLR oder DSLM hat, dann sollte man den Autofokus deaktivieren, auch die Bridge- oder Kompaktkamera sollte nicht eigenständig den Fokuspunkt bestimmen. Falls man sich nicht sicher ist, ob die Kamera auf den weit entferntesten Fokuspunkt gestellt ist, dann sollte man ein weit enferntes Gebäude an fokussieren und den Autofokus danach ausrichten. Nun sollte man die Kamera mit dem Stativ zum Himmel ausrichten.

Das richtige Objektiv: viel Sternenhimmel aufs Bild

Man kann nicht genau wissen, wo und wann eine Sternschnuppe am Himmel auftaucht, daher muss man den Himmel aufmerksam beobachten und im richtigen Moment auf den Auslöser drücken. In der Situation kann ein Teleobjektiv mit einem geringen Bildwinkel nicht weiterhelfen, mit einem Weitwinkelobjektiv bekommt man mehr Himmel auf den Sensor der Digitalkamera gebannt. Falls man ein Set-Objektiv verwendet, dann sollte man den Zoom bei APS-C-Kameras auf 18 bzw. 16 Millimeter stellen, bei DSLR oder DSLM mit Sensoren im Kleinbildformat auf 24 oder 28 Millimeter, je nach Kit-Objektiv. Jedenfalls sollte man ein Objektiv mit einer möglichst geringen Brennweite verwenden – je kleiner die Zahl auf dem Objektiv, desto besser.

Der richtige Ort: raus aus der Stadt

In einer Stadt gibt es meist zu viele Lichtquellen, die die Beobachtung des Sternenhimmels erschweren, man sollte daher aufs Land fahren. Man sollte sich einen Platz suchen, der einem einen freien Blick auf den Himmel gewährt. Es sollte um einen herum dunkel sein, bei Langzeitaufnahmen sollte man alle Lichquellen während der Belichtung vermeiden und bei DSLR-Kameras die Schutzklappe für das Okular verwenden – so kann kein Licht durch den optischen Sucher vordringen.


Das Video „So habt ihr den Sternenhimmel noch nie gesehen“ aus der Sendereihe Westart vom WDR berichtet über den Kinofilm „Sternenjäger – Abenteuer Nachthimmel“, in dem fünf der besten Astrofotografen auf ihren Reisen in die entlegensten Winkel der Welt reisen. Unter anderem werden Fotos im australischen Outback, der Chilenischen Hochebenen und von den Polarlichtern in Nordkanada geschossen.