Lichtfeldkamera – jetzt auch in Europa

07
Jul

Es ist sehr ärgerlich wenn man die falschen Dinge oder Menschen gestochen scharf sieht. Sicher kann man dann versuchen mit einem Bildbearbeitungsprogramm ein wenig nachzuhelfen. Mit der Kamera Lytro aus Kalifornien hat man andere Möglichkeiten als mit gewöhnlichen Kameras.

Diese Apparate aus Amerika arbeiten mit Lichtfeldtechnologie, d.h. sie verarbeiten über Sensoren Millionen von Lichtstrahlen, die auch Megarays genannt werden. Die Kameras haben statt eines klassischen Objektivs ein Netz aus winzigen Linsen und zwar für jeden Bildpunkt. Diese Linsen fangen die Bewegungsrichtung der Lichtstrahlen ein – so können die Bilder nach dem Auslösen noch fokussiert werden.

Es lassen sich somit 3D-Ansichten erzeugen und die Perspektive des Bildes kann man leicht verändern. Um eine bestimmte Stelle des Fotos hervorzuheben, reicht es aus, wenn man den 1,52 Zoll großen Touchscreen der Kamera berührt. Fotografen können ihre Aufnahmen auch noch nachträglich am iPhone oder iPad verändern: Die Kamera überträgt die Bilder per WLAN an eine App, diese ist aber bisher nür für iOS verfügbar. Eine Android-App ist zwar schon in Planung, aber es gibt dafür noch keinen festen Termin.

Auflösung von 1.080 mal 1.080 Pixel

Die Bilder kann man auf die Plattform www.lytro.com hochladen und dort können die Betrachter die Schärfe der Bilder vergrößern. Die Aufnahmen lassen sich hinterher als ganz normale Digitalbilder speichern, allerdings dann mit festem Fokus. Die Bilder haben eine Auflösung von 1080 x 1080 Pixel. Die Kamera gibt es in den Farben Grau, Pink, Blau und Rot und kostet 579 Euro mit 16 Gigabyte internen Speicherplatz. Man kann mit der Kamera 750 Bilder machen. Alle anderen Modelle sind etwas günstiger, bieten aber dafür auch weniger Speicherplatz. Die Kameras haben einen integrierten Akku, achtfachen Zoom und wiegen mehr als 200 Gramm.

Der 15. Juli ist Verkaufsstart der Lytro. Die Handhabung erwies sich in einem Kurztest als sehr gewöhnungsbedürftig, da der Touchscreen der Kamera doch recht klein ist. Das Gerät sollte nah an die Zielobjekte gehalten werden, um gute Ergebnisse zu erzielen. Diese sollten sich noch in der Tiefe staffeln – falls dies gelingt, macht das Spielen mit der Schärfe viel Spaß.