So gelingen Unterwasserfotos

20
März

Unter Wasser gibt es viele Fotomotive, die spektakulär sind, doch ganz so einfach wie der Auslöser an Land gedrückt werden kann ist es unter Wasser nicht. Ohne eine spezielle Ausrüstung ist das Fotografieren unter Wasser unmöglich. Fototaucher können ihre bisherige Digitalkamera mit Spezialzubehör wasserdicht machen, indem sie sich eine tauchfähige Kamera mit Unterwassergehäuse besorgen oder eine tauchfeste Kamera. Eigenkonstruktionen sind mehr als leichtsinnig wie ein um die Kamera gestülpter Plastikbeutel, da eindringendes Salzwasser auch in geringen Mengen jede Digitalkamera zerstören kann.

Schutztaschen aus PVC-Material

Flexible Folientaschen, mit denen man die wesentlichen Funktionen bedienen kann, sind die einfachsten Lösungen. Solche Taschen in Standardgrößen sind ab 30 Euro erhältlich, die Kameras und Fotohandys bis zu einer Eintauchtiefe von zwei bis fünf Metern abdichten. Mittels einer Leiste werden solche Schutztaschen aus starkem PVC-Material wasserdicht verschlossen, wobei es die PVC-Folientaschen auch maßgeschneidert mit möglichen Tauchtiefen bis zu 50 Metern gibt, die dann natürlich viel mehr kosten, als die Taschen in Standardgrößen.

Allround Gehäuse haben auch ihre Grenzen

Professionelle Unterwasserfotografen benutzen maßgeschneiderte Aluminiumgehäuse zum 120 m tief tauchen, wobei die Kosten für so ein Gehäuse bis in den vierstelligen Bereich gehen. Es gibt einige Hersteller und Drittanbieter die für weniger Geld ebenfalls starre Gehäuse als Spezialzubehör im Angebot haben, so sind Tauchtiefen von bis zu 40 Metern möglich und man braucht nicht soviel Geld auszugeben. Allerdings haben die Allround Gehäuse auch ihre Grenzen, da mehr als der Ein- und Ausschalter sowie der Auslöser nicht übertragen wird, was alle kreativen Fotografen wissen sollten.

Outdoor-Kamera stoßfest

Unterwasserfotografen sollten zu einer Outdoor-Kamera greifen, die über alle benötigten Features einer handlichen Allroundkamera verfügt und zudem zusätzlich wasserdicht und stoßfest ist. Wer also schnorchelnd bis in maximal zehn Metern Tiefe auf Bilderjagd geht, der kann sich eine wasserdichte Outdoor-Kamera besorgen. Vergessen kann man tauchfeste Einmalkameras aus dem Drogeriemarkt, da man bei diesen keine Möglichkeit hat, die Qualität des Bildes zu kontrollieren. Bei einer analogen Kamera dagegen sieht man bei der ersten Kontrolle Aufnahmefehler.

First Steps für Anfänger

Anfänger sollten die ersten Fotos beim Schnorcheln und nicht beim Tauchen machen – so kann man mit den Einstellungen ein wenig herum experimentieren. Der Abstand zum Motiv sollte weniger als zwei Meter betragen, wegen der großen Verwacklungsgefahr sollte man lieber auf den Zoom verzichten. Bei unbewegten Motiven ist eine Verschlusszeit von 1/40 Sekunden empfehlenswert, bei bewegten Motiven 1/125 Sekunden. Unterwasser-Fotografen sollten sich an einfache Motive wagen, wie beispielsweise schnorchelnde Kinder, die vor der Unterwasserkamera posieren oder wenig bewegende Tiere wie bunte Korallenbäume, langsame Seeanemonen und Seesterne.

Die nächsten Herausforderungen wären schwimmende Fische: Hier ist bei der Begegnung Ruhe geboten, denn hektisches Schwimmen kann die ängstlichen Meeresbewohner schnell vertreiben. Fotos sehen einfach interessanter aus, wenn man sich auf Höhe des Fisches befindet oder sogar leicht darunter. Oft lohnt es sich, die Kamera in Richtung Wasseroberfläche zu richten, die Serienbildfunktion kann sich bei schnell bewegenden Motiven wie einem Fischschwarm rentieren.

Eingebaute Blitze nutzlos

Das Meerestreiben wird durch das Sonnenlicht in bis zu fünf Metern Tiefe erhellt, wie an Land kann man meist auch ohne Blitz fotografieren. Damit die Farben allerdings besser leuchten, sollte man in diesem Tiefenbereich eine Kombination aus natürlichem Licht und Kunstlicht schaffen. Die Kameraautomatik übernimmt meistens die Steuerung, damit allerdings das Blitzlicht die Schwebepartikel im Wasser nicht zu einer Art Schneefall auf dem Foto macht, sollte man an Blitzgeräten eine Diffusorscheibe anbringen. Grundsätzlich gilt, dass ab einer Wassertiefe von fünf bis zehn Metern die Umgebung nur noch blaugrün und düster aussieht, deshalb ist in diesen Tiefen ein leistungsstarkes Kunstlicht notwendig. Per Blitzarm werden entsprechende Lichtsysteme mit der Kamera verbunden.

Häufige Fehler nach dem Fotografieren

Nach dem Einsatz sollte man die Unterwasserkamera mit Süßwasser abspülen, denn beim Trocknen des Wassers kristalliert das Salz aus und hinterlässt einen gefährlichen Schmutzfilm. Diese Salzkristalle beeinträchtigen nicht nur die Funktion der Kamera, sondern können auch leicht zum Zerkratzen des Objekts bzw. des empfindlichen Touchscreens auf der Rückseite der Kamera führen. Man kann eine Flasche mit Trinkwasser zur Hand haben, aus der man dann bißchen Wasser über die Kamera gibt – sollte nicht ausreichend Wasser vorhanden sein, kann man auch ein mit Süßwasser befeuchtetes Tuch oder Handtuch verwenden.

Das Öffnen der Unterwasserkamera unmittelbar nach dem Einsatz ist ein häufig gemachter Fehler, da hierbei die Gefahr besteht, dass Wasser ins Innere gelangen kann. Im Bereich der Dichtungen kann sich von außen noch unsichtbares Wasser befinden, das bei vorzeitigem Öffnen dann ins Innere kommt. So kann die Kameraoptik beschlagen oder noch zu schlimmeren Schäden führen. Man sollte die Kamera lieber in Ruhe trocknen lassen, gegen ein betrachten der unter Wasser gemachten Fotos auf dem Display spricht nichts dagegen.

Das Öffnen der Fächer für Speicherkarte und Akku direkt am Strand ist ebenfalls ein oft vorkommender Fehler – so können kleine Sandkörner, die sich schon bei etwas Wind in der Luft befinden, zwischen die Dichtungsgummis geraten. Wasser kann dann beim nächsten Einsatz in die Unterwasserkamera eindringen, deshalb wäre es besser, die Kamera nach gründlicher Reinigung nur im Hotel zu öffnen und nicht woanders. Auf diese Weise kann man dann das Risiko einer Sand-Infektion verhindern.

Genauso gefährlich ist die am Meer so oft notwendige Sonnencreme, die durch den Kontakt mit eingecremten Händen auf Objektiv und Funktionstasten gelangen kann. Bedienelemente werden durch die Sonnencreme rutschig und ein verschmiertes Objektiv sorgt schließlich für verschwommene Bilder, daher sollte man nach dem Eincremen die Hände unbedingt mit einem Handtuch säubern.